Kennst du schon das Lüdenscheider Stadtwappen? Vor einem goldenen Hintergrund ist dort eine Stadtmauer zu sehen, ein Balken mit Schachmuster und darüber ein Mann mit Stab, Buch und einem besonderen Hut.
Der Mann, den du dort sehen kannst, heißt Medardus und wurde vermutlich im Jahre 475 in Salency, einem kleinen Ort in Frankreich, geboren. Aber was hat jemand, der vor über 1500 Jahren und fast 400 Kilometer von Lüdenscheid entfernt gelebt hat, mit dem Lüdenscheider Stadtwappen zu tun? Das liegt daran, dass Medardus ein berühmter Heiliger war. Er war nämlich ein Bischof, also ein Oberhaupt in der katholischen Kirche. Er war sehr gut zu den Menschen. Deshalb haben sie ihn sehr gemocht. Viele Geschichten über ihn wurden immer weitererzählt, bis die Menschen ihn sogar in Köln und irgendwann auch in Lüdenscheid kannten.
Die Menschen erzählten zum Beispiel folgende Geschichte über ihn: Als Kind war Medardus einmal draußen auf den Feldern unterwegs, als ein schlimmes Gewitter mit sehr viel Regen losbrach. Angeblich hat dann ein Adler seine großen Flügel über Medardus ausgebreitet, damit er nicht nass wird. Wegen dieser Geschichte beteten vor allem die Bauern zu Medardus, wenn sie gutes Wetter für die Ernte brauchten.
Als Lüdenscheid im Jahr 1268 zur Stadt ernannt wurde, durften die Obersten der Stadt ein Siegel benutzen. Das ist eine Art Stempel, mit dem man wichtige Schriftstücke markiert hat. Das Bild auf diesem Siegel kommt dir sicher bekannt vor: Es ist das Vorbild für das heutige Wappen der Stadt Lüdenscheid. Nicht nur der Heilige Medardus mit seinem Bischofstab, der Bischofsmütze und dem Buch wurde übernommen. Auch die Stadtmauer ist noch heute auf dem Wappen zu sehen – und das, obwohl es von unserer Stadtmauer nur noch wenige Reste gibt.
Übrigens: Wenn du das Stadtwappen als Aufkleber haben möchtest, komm einfach ins Rathaus und frage unten an der Infotheke danach.