Bleierzgrube „Neu Glück“

Plettenberger Geschichte unter Tage

Wo früher mit Schlägeln und Eisen mühsam im Berg nach Schätzen gegraben wurde, finden heute regelmäßig Besucherführungen statt. Gemeint ist die Bleierzgrube „Neu Glück“.

Als im Jahr 2002 Bauarbeiter einen Tunnel durch den Hestenberg in Plettenberg sprengten, stießen sie auf einen alten Stollengang. (Ein Stollengang ist ein Gang unter der Erde.) Später stellte sich heraus, dass es sich um einen Stollen der Grube „Neu Glück“ handelte.

Im 18. Jahrhundert wurde hier Blei gefördert. Blei ist ein besonders schweres Metall, mit dem man früher Kupfer und Silber voneinander trennte. Außerdem stellte man lange Zeit Abwasserrohre aus Blei her. Der Abbau von Bleierz war also in früheren Jahrhunderten sehr wichtig für die Industrie in der Region.

Die Arbeit „unter Tage“ (= unter der Erde) war sehr gefährlich. Daher wachte die Schutzpatronin heilige Barbara über die Grube „Neu Glück“. Sie war für die Bergleute so etwas wie ein Schutzengel. Sie sollte die Bergleute bei ihrer Arbeit im Bergbau schützen, aus Not und Gefahr retten und vor Blitzschlag und Feuer bewahren.

Und noch eine Besonderheit hat der Stollen zu bieten: In einem kleinen Nebenraum wurden einst 25 amerikanische Soldaten als Kriegsgefangene festgehalten. Sie wurden aber nach wenigen Tagen von ihren Kameraden befreit.

Wusstest du, dass die Bergmänner oft nicht älter als 30 oder 40 Jahre wurden? Woran das liegt? Im 18. Jahrhundert hatten die Bergleute weder Presslufthämmer noch sonstige Maschinen oder Geräte zur Verfügung. Ihre Arbeit mussten sie mit Hammer, Spitzhacke und eigener Muskelkraft erledigen. Außerdem war die Luft in den Stollen immer sehr feucht und vor allem staubig. Das war nicht gut für die Gesundheit.

Möchtest du einmal selbst die Arbeit der Bergleute „unter Tage“ erleben? Bei einer Besucherführung durch die Grube „Neu Glück“ tauchst du in die Welt der Bergmänner ein und kannst dir ihren ungewöhnlichen Arbeitsplatz hautnah anschauen.

Einen ersten Eindruck kannst du hier bekommen: hör doch mal rein!