Ahe-Hammer

Schlag auf Schlag zum Osemund

Der Ahe-Hammer ist ein sehr altes Hammerwerk, eine Fabrik in Herscheid, wo die Menschen schon Mitte des 17. Jahrhunderts (also vor mehr als 350 Jahren) Stahl geschmiedet haben.

Das Fachwerkgebäude des Ahe-Hammers, das du heute noch sehen kannst, ist mehr als 150 Jahre alt. Im Inneren des Gebäudes kann man zwei große Hämmer besichtigen, mit denen Stahl geschmiedet wurde. Sie sehen fast so aus wie die Hämmer im Werkzeugkoffer, mit denen man Nägel in die Wand schlagen kann – nur viel, viel größer.

Der größere Hammer wiegt ungefähr 160 kg, der kleinere 90 kg! Um mit einem so großen Werkzeug arbeiten zu können, nutzten die Menschen die Wasserkraft. Die großen Hämmer wurden mit Wasserrädern betrieben.

Antrieb durch Wasserkraft

Hinter dem Gebäude gibt es einen großen Schmiedeteich, in dem Wasser aus einem kleinen Fluss, der Schwarzen Ahe, gestaut wird. In dem Gebäude ist eine Öffnung, die mit einer Klappe, dem Schütt, verschlossen ist. Mit einer langen Stange konnte man vom Hammer aus das Schütt öffnen und schließen. Wurde das Schütt geöffnet, dann strömte Wasser auf das Wasserrad und setzte es in Bewegung. Je mehr es geöffnet wurde, desto mehr Wasser strömte auf das Wasserrad und desto schneller drehte es sich. Durch das Wasserrad wurden die riesigen Hämmer in Bewegung gesetzt. Je schneller es sich drehte, umso schneller wurde auch der Hammer. Bis zu 200mal pro Minute schlug der Hammer auf das glühende Eisen. An jedem Hammer haben ein Schmied und ein Helfer, der Wasserzöger, gearbeitet. Der Wasserzöger hat über die Stange das Schütt bedient und dadurch die Geschwindigkeit des Hammers gesteuert.

Heute kann noch der kleinere Hammer so betrieben werden. Im Bild sieht man den Schmied und den Wasserzöger.

Im Ahe-Hammer produzierten die Schmiede vor allem eine Stahlsorte namens „Osemund“ oder „Märkischer Osemund“. Dieser Stahl ließ sich gut umformen und war daher besonders für die Herstellung von Draht geeignet. Deshalb brachten die Menschen ihn per Pferdekarre nach Lüdenscheid, Iserlohn und Altena, wo es viele kleine Drahtziehereien gab. Aber auch weit über die Grenzen des Märkischen Kreises hinaus war der „Osemund“ sehr gefragt.

Noch heute kannst du bei einer Schmiedevorführung sehen, wie die Menschen vor vielen hundert Jahren mit Hilfe von Wasserkraft Eisen zu Stahl geschmiedet haben. Neben der Schmiede mit den großen Hämmern und dem Schmiedeteich sind auch noch der alte Kohlenbunker, die Schreibstube – das „Comptoir“ – und die Schlafstube der Schmiede erhalten. Besucher bekommen hier einen Einblick in das harte Leben der Schmiedeleute.

Mehr Informationen dazu erhältst du zum Beispiel hier.


Comic zum Ahe-Hammer