Brenscheider Ölmühle
Vom Raps zum Öl
Der angelieferte Raps gelangte zunächst in den sogenannten „Kollergang“ – ein rundes Holzbecken. Hier zerquetschten zwei senkrecht stehende Mahlsteine den Raps zu Brei. Dieser Brei wurde in einer Pfanne, die auf einem Kanonenofen stand, erhitzt. Anschließend wurde dieser in Leinenbeutel abgefüllt und in die Ölpresse gelegt. Die Presse bestand aus zwei Brettern innerhalb eines ausgehöhlten Baumstammes.
An die Außenseite von jedem Brett setze der Müller Keile. Auf diese Keile schlugen zwei schwere Holzklötze – die sogenannten Stampfer – abwechselnd herunter. So wurde das Öl ausgepresst. Es lief durch ein kleines Loch im Boden in einen Behälter.
Sowohl der Kollergang als auch die Stampfer wurden durch ein Wasserrad im Brenscheider Bach angetrieben.
Um das Jahr 1900 entstanden immer mehr Ölfabriken, die größere Mengen Öl für weniger Geld herstellen konnten. Aus diesem Grund wurde die Brenscheider Ölmühle letztlich stillgelegt.
Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) wurde sie noch einmal in Betrieb genommen. Da Krieg und Missernten zu Hungersnöten geführt hatten, wurde in dieser Zeit wieder vermehrt Raps angebaut. 1923 wurde die Ölmühle dann endgültig stillgelegt und zerfiel.
Der Hagener Heimatforscher ließ die Mühle untersuchen, vermessen und wieder in Stand setzen. Im Jahr 1958 kaufte der MÄRKISCHE KREIS die Ölmühle. Seit 1982 steht die Mühle unter Denkmalschutz und wurde im Laufe der 1980er Jahre mit Hilfe der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde und des MÄRKISCHEN KREISES vollständig renoviert.
Von außen kannst du die Ölmühle heute jederzeit besichtigen. Willst du dir die Mühle einmal von innen anschauen, geht das nur nach Absprache.
Übrigens:Rund um die beiden Mühlen gibt es mehrere thematische Wanderwege, die du mit deiner Familie oder deiner Schulklasse erkunden kannst!
- Forellenweg (20 min.)
- Eulenweg (60 min)
- Wildschweinweg (90 min.)
- Fuchsweg (120 min.)
- Genießerweg (Tagestouren mit Einkehrempfehlungen)